Greyerz (Patrizierfamilie)
Die Familie von Greyerz (Gruyers, Gryers) ist eine aus Greyerz stammende Familie, die seit dem 14. Jahrhundert das Burgerrecht der Stadt Bern besitzt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Familie von Greyerz wird in Bern im 14. Jahrhundert erstmals greifbar. Johannes erhielt in schriftlichen Quellen den Beinamen Wala (Walch, Welscher), der auf die französischsprachige Herkunft (Greyerz) hinweist. Genealogische Zusammenhänge mit dem 1575 ausgestorbenen freiburgischen Grafengeschlecht von Greyerz gibt es keine, obwohl die Berner Greyerz das Wappen der gräflichen Familie führen. Der 1433 als Kleiner Rat nachgewiesene Peter Greyerz gilt als Stammvater. Die Söhne des Hans von Greyerz bildeten die zwei Hauptlinien des Geschlechts. Die ältere, um 1700 erloschene Linie des mehrmaligen Landvogts Hans von Greyerz († 1588) war teilweise im Eisenhandel tätig und stellte mehrere Mitglieder des Grossen Rats und Landvögte, während die jüngere, blühende Linie des Albrecht von Greyerz ab 1750 der Gesellschaft zu Webern angehört und bis 1798 in niederen städtischen Ämtern, als Geistliche und Handwerker tätig waren.
Legendär ist Walo von Greyerz, der in der Schlacht bei der Schosshalde (1289) Berns Banner dem Feind entrissen haben soll.
Personen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter von Greyerz († 1448), Kastlan zu Zweisimmen
- Niklaus von Greyerz († 1515), Mitglied des Kleinen Rats
- Hans von Greyerz († 1561), Spitalmeister, Landvogt zu Fraubrunnen und zu Gottstatt
- Hans von Greyerz (1536–1588), Notar, Kornschreiber, Landvogt zu Laupen, zu Bonmont und zu St. Johannsen
- Hans von Greyerz (1569–1618), Eisenhändler, Landvogt zu Laupen
- Jakob von Greyerz (1569–1618), Eisenhändler, Hauptmann in Savoyen, Landvogt zu Chillon und zu Echallens
- Abraham von Greyerz (1709–1778)[1], Pfarrer in Nidau, auf der Nydegg und am Münster, Stiftsdekan (1766)
- Niklaus Gottlieb von Greyerz (1748–1823), Pfarrer in Zimmerwald
- David Niklaus von Greyerz (1739–?), Offizier in französischen Diensten
- Gottlieb von Greyerz (1778–1855), Forstmeister in Günzburg und in Augsburg
- Wilhelm Aimé Otto von Greyerz (1829–1882), Pfarrer an der Heiliggeistkirche
- Otto von Greyerz (1863–1940), Sprachwissenschaftler und Mundartschriftsteller
- Karl von Greyerz (1870–1949), Pfarrer und Kirchenlieddichter
- Walo von Greyerz (1898–1976), Fürsprecher, Journalist, Stadtrat, Grossrat und Nationalrat.
- Hans von Greyerz (1907–1970), Historiker
- Kaspar von Greyerz (* 1947), Historiker
- Nicola von Greyerz (* 1973), Grossrätin (SP)
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes von Gruyers (Greyerz), genannt Wala, Burger zu Bern, verleiht an Konrad vom Holz, Burger zu Bern, zum Ersatz für Schaden an Zinsen und Gütern des Belpbergs bis zu deren Rückkauf die Nutzung der Quart des Zehntens zu Nieder-Ostermundigen und Ober-Ostermundigen, Staatsarchiv des Kantons Bern, Urkunden, Fach Seftigen, 25. Mai 1367
- Akten betreffend Klagen und Untersuchung gegen Oberförster Emil v. Greyerz (1839–1842), Staatsarchiv des Kantons Bern, BB VIa 628
- Lobrede auf Walo von Greyerz, gehalten von Niklaus von Diesbach im Äussern Stand (1769), Staatsarchiv des Kantons Bern, FA von Diesbach 320
- Familienarchiv von Greyerz, Burgerbibliothek Bern, FA von Greyerz
- Bernhard von Rodt: Genealogien Burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Band 2 (1950), Burgerbibliothek Bern, Mss.h.h.LII.9.2, S. 263–276
- Streubestände in der Burgerbibliothek Bern
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Greyerz. Zum Familientag der Greyerz, (27. Juni 1902) Bern 1902.
- Hans Braun: Greyerz, von (BE). In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Zeitung für den deutschen Adel, Band 2, [1] Ursprungs und Sagenkunde vom Adel und von alten Geschlechtern überhaupt: Greyerz
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wappen von Greyerz ( vom 5. April 2015 im Internet Archive)
- von Greyerz auf www.bernergeschlechter.ch
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Porträt des Abraham von Greyerz befindet sich im Schloss Jegenstorf.